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Venus
Ø 12.100 km
→Sonne: 108 Mio km
(im Modell: 54 m)
Venustag: 117 Erdtage (retrograd)
Venusjahr: 225 Erdtage
Gewichtskraft: 91% |
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Aufnahme: J. Laufer
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Retrograd bedeutet, dass sich die Venus
entgegengesetzt der Erde dreht. Die Sonne
geht also im Westen auf und im Osten
unter. Wegen der dichten Wolken sind auf
der Venus keine Details mit dem Fernrohr
beobachtbar. Schon Galilei erkannte die
Phasen der Venus: Sie nimmt zu und ab wie
der Mond. Da sie von einer im Wesentlichen
aus dem Treibhausgas Kohlendioxid
bestehenden Atmosphäre umgeben ist, die
noch dazu 90 mal dichter als die
Erdatmosphäre ist, liegt ihre
Oberflächentemperatur dauerhaft zwischen
437°C und 497°C. Starke Winde rasen in
viereinhalb (Erd-)Tagen um die Venus und
sorgen dafür, dass es überall gleich heiß
ist. Nur auf Berggipfeln ist es etwas
kühler.
Venustransit:
Da die Venusbahn um 3,4° gegen die
Erdbahn geneigt ist, kommt es nicht bei
jeder Umrundung der Sonne zu einem
sogenannten Transit, also einem
Vorübergang der Venus vor der Sonne. Zur
Zeit finden immer Paare von Transits im
Abstand von zwei Jahren statt, gefolgt von
langen Pausen, die abwechselnd 105,5 und
121,5 Jahre dauern. Nach den letzten
Transits 8. Juni 2004 und 6. Juni 2012 ist
der nächste daher leider erst am 11.
Dezember 2117.
Expertenwissen für Angeber:
Ähnlich kompliziert wie bei Merkur sind
die Verhältnisse beim Venusjahr und
Venustag. Ein Venusjahr ist der Umlauf der
Venus um die Sonne, knapp 225 Tage lang.
Da die Venus aber vor sehr langer Zeit
offenbar unliebsamen Kontakt mit einem
Irrläufer-Planeten hatte, wodurch ihre
Rotation praktisch angehalten wurde, so
dass sie sich ganz langsam, mit 243 Tagen
pro Umdrehung, in entgegengesetzter
Drehrichtung zu ihrer Bewegung um die
Sonne dreht, geht für einen Beobachter
auf der Venus die Sonne nur alle 117 Tage
auf, was etwa ein halbes Venusjahr ist.
Ein Venusjahr hat also nur zwei Venustage!
Übrigens sind 13 Venusjahre ziemlich genau
8 Erdjahre, so dass uns in dieser Zeit die
Venus 13 - 8 = 5 mal überholt. Alle acht
Jahre wiederholen sich somit die
Stellungen der Venus am Himmel. In dieser
Zeit ist sie abwechselnd je fünfmal als
Abend- und als Morgenstern zu sehen. Eine
Folge dieser Resonanz ist auch, dass uns
die Venus in jeder nähesten und fernsten
Stellung, wenn sie sich also zwischen uns
und der Sonne oder in gerader Richtung
hinter ihr befindet, sowie in den
90°-Stellungen dazwischen, immer dieselbe
Seite zuwendet.
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Venus
hat die am wenigsten elliptische
Umlaufbahn aller Planeten. Bei einer
mittleren Entfernung von 108,2 Millionen
Kilometern von der Sonne (am Planetenweg
im Maßstab 1: 2 Milliarden sind das 54
Meter) beträgt der Unterschied zwischen
größter und kleinster Entfernung zur Sonne
nur gut 1,4 Millionen Kilometer. Dagegen
kann der Abstand zur Erde zwischen 38,2
und 261 Millionen Kilometer schwanken. Bei
der größten Annäherung erscheint Venus
also fast siebenmal größer als in größter
Entfernung. Ihre größte Helligkeit
erreicht Venus, wenn ihr beleuchteter teil
am größten erscheint, und das ist etwa
fünf Wochen vor und nach der größten
Annäherung ("Untere Konjunktion") der
Fall. Grund dafür ist ihre dichte
Wolkendecke, die das Licht gleichmäßig
streut.
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Weiterführende Links: wikipedia,
Bildergalerie
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Würzburg e.V. Zuletzt geändert von Josef
Laufer 04.04.2024 12:40
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